#2: Vollgas Drifts und ungarischer Paprika in Mulmshorn!

Auch ein kräftiger Regenguss konnte Speedkart-, Quadfahrer und Fahrerinnen nicht daran hindern, ihr volles Programm beim 2. Renntag der Deutschen DMV Quad und Speedkart Meisterschaft powered by MEFO Sport in Mulmshorn abzuspulen. Auf den 800 Meter langen, superschnellen Wümmering kamen mehr als 30 Piloten mit ihren Vierrädern, um Pokale und Meisterschaftspunkte mit nachhause zu nehmen. Premiere feierte die Speedkartklasse 8 mit bis zu 1000 ccm Hubraum.

Die Bahn- und Witterungsverhältnisse waren ideal, allerdings ging nach dem ersten Wertungsdurchgang ein so heftiger Regenschauer nieder, dass anschließend 60 Minuten Pause eingelegt werden musste, in der der Bahndienst des MSC Mulmshorn jedoch ganze Arbeit leistete und das Oval größtenteils von den Wasserflächen befreite.

Automatikklasse: Harald Böhm überragend

In der Automatikklasse kam es nicht zum gewohnten Zweierduell, sondern Harald Böhm aus Lübtheen dominierte diesmal eindeutig und er ließ Mirko Züchtig nur in einem Lauf den Vortritt.

Rookiesklasse: Tavis Hinz unantastbar

In der Rookiesklasse gab Thomas Kramer auf Yamaha YFZ sein Renndebüt. Und der Brandenburger musste sich zwar gegen den neuen Abonnement-Sieger in dieser Klasse, den 15-jährigen Tavis Hinz, sowie dessen Vater Thomas Hinz geschlagen geben, aber Platz 3 mit einem Pokal auf dem Podium war kein schlechter Beginn.

Klasse 3: Duell Menning – Rochlitz

Von den ursprünglich gemeldeten sieben Fahrern traten zwar letztlich nur fünf an, spannend war es trotzdem von Anfang bis Ende. Die Klasse ist die Domäne von Reiko Menning, aber der Mecklenburger fand in Ronny Rochlitz einen überraschend unangenehmen Gegner. In allen Läufen kam es zum Zweikampf und in Durchgang 2 auf der nassen Bahn hatte der Möllner die Nase vorn! Schlussergebnis war der Sieg von Reiko Menning vor Rochlitz und Bernd Möntmann. Der Fahrer vom MC Ludwigslust wurde viermal Dritter vor Doppelstarter Mirko Züchtig und Stefan Salm.

MEFO Sportklasse: Ungarische Dominanz

In der Königsklasse MEFO Sport sollte mit sieben Piloten pro Lauf gestartet werden, doch der amtierende Meister Joachim Römer hatte bereits im Training einen Motorschaden und Ronny Rochlitz zog seine Nennung als Doppelstarter zurück.

Somit war die breite Bahn frei für die fünf verbleibenden Drifter. Der Ungar Istvan Regi, schon in Ludwigslust erfolgreich, zeigte mit seiner 690er KTM der Konkurrenz eine Demonstration. Reiko Menning kapitulierte mit seinem 450er Quad nach nur einem Lauf (Platz 4). Marlon Dreier wurde zwar in drei Läufen Zweiter, doch im dritten Durchgang war der Mittelhesse von der Bahn abgekommen und wurde in diesem Lauf disqualifiziert. 15 Punkte reichten ihm trotzdem knapp zu Platz 2. Einen Punkt weniger hatte am Ende der Ungar Norbert Varga, der noch aufs Treppchen kam. Auch Michael Schröder (4.) musste aus technischen Gründen das Rennen vorzeitig beenden.

Jugendklasse: Zwei Sieger*innen

Die Jugendklasse hatte insgesamt drei Teilnehmer, wobei die 14-jährige Ungarin Zsofia Mehacsi diesmal die einzige Starterin in der Klasse 6a war. Zsofia dominerte, wie in Ludwigslust, das Rennen, holte den Gesamtsieg und bekam weitere zehn Meisterschaftspunkte gutgeschrieben.

Sieger in der Klasse 6b wurde der letztjährige Schülermeister Felix Schulze, der nur einmal Justin Reichmann vorbeiziehen lassen musste. Reichmann hatte aber bei seinem Shorttrack-Comeback technische Probleme mit seinen beiden Quads und sah im letzten Lauf das Ziel nicht – Platz 2 für den Schottener. Damit führt Felix Schulze mit zwei Klassensiegen in der Klasse 6b.

Speedkarts: Max Lawrentz kam, sah und siegte

In der Kartklasse bis 650 ccm gingen sieben Piloten an den Start, doch Ronald Gerlach musste, wie in Ludwigslust, bereits nach dem Training sein Kart wieder einpacken. Für die Überraschung des Tages sorgte der junge Max Lawrentz aus Linden. Er fuhr das erste Mal überhaupt bei einem Rennen zur Deutschen DMV Quad und Speedkart Meisterschaft mit.

Und von vier Rennen gewann er zwei, zweimal kam er hinter Maurice Meyer ins Ziel. Damit war Lawentz der Überraschungssieger, da er aber nicht zur DMV Meisterschaft gewertet wird, konnte Titelverteidiger Meyer weitere zehn Meisterschaftspunkte buchen, obwohl er sich in seinem zweiten Lauf im Nassen von der Bahn gedreht hatte. Markus Tork kam auf die gleiche Punktzahl wie Meyer, wurde aber als Tagesdritter gewertet, da Maurice zwei Laufsiege aufzuweisen hatte. Jochen Säfken kam auf Platz 4 vor Ingo Duttiné, der einen Katastrophentag erwischte: In drei Läufen sah er nur einmal das Ziel und auch da lief sein Kart nicht richtig. Auf den letzten Lauf verzichtete er entmutigt. Große Probleme hatte auch Axel Pörschke, der schon nach dem ersten Durchgang aufgeben musste.

Neben der Klasse 7 war erstmals auch die Speedkart-Klasse bis 1000 ccm am Start. Aber auch die hatte ihre liebe Not mit Bahn- und Witterungsverhältnissen: Ralf Rempe konnte nicht punkten. Detlef Rempe fuhr nur einmal. Ab dem zweiten Lauf fuhren Max Lawrentz und Axel Pörscke mit 650er Karts mit, um das Feld zu füllen. Jochen Säfken war mit seinem 650er Kart von Anfang an mit dabei und gewann zwei Läufe. Nach zwei Durchgängen war keiner außer Säfken mehr startbereit, sodass die weiteren Rennen nicht gefahren wurden. In der Meisterschaftswertung punkteten damit Jochen Säfken und Axel Pörschke.

Bereits um 15 Uhr waren alle Läufe unfallfrei gefahren und der Wümmering gehörte danach den Junior-Speedwayfahrern, während die Siegerpokale verteilt wurden.

Vor dem dritten Meisterschaftslauf powered by MEFO Sport gibt es wieder eine längere Pause. Am 20. August fahren Karts und Quads wieder auf einer Hochgeschwindigkeitspiste: auf der 1000 Meter langen WM-Sandbahn im böhmischen Kurbad Marienbad (Marianske Lazne).

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Fotos: © Joachim Meyer

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