homberg: ein –nur fast- perfektes rennwochenende

quadchallenge_logo2016_kleinTrockenes Wetter, sehr spannende Rennen, fast 100 Läufe – die Doppelveranstaltung um die ISOTEC® DMV Quad Challenge in Homberg/Ohm wäre in jeder Hinsicht perfekt gewesen, hätte es den schweren Unfall von Heinz Brandt nicht gegeben.

 

homberg2015_vorstellung465

Eigentlich wollte sich Heinz Brandt beim Homberger Heimrennen im Rahmen der Siegerehrung offiziell vor seinen heimischen Fans von seiner aktiven Karriere als Quadfahrer verabschieden und mitteilen, dass er an diesem Wochenende die letzten Rennen in Homberg gefahren ist und er diese Saison noch zu Ende fahren und nach Möglichkeit noch einmal seinen Meistertitel verteidigen wollte.

Im Finallauf der Klasse 1 kam es dann zu dem folgenschweren Unfall. Heinz Brandt ging mit Punkte-Maximum ins Finale. Axel Garthe, bis dahin mit einem Punkt Rückstand Zweiter, gewann den Start. Heinz Brandt wollte den Konkurrenten außen überholen, dabei verkeilten sich die Quads und der Homberger Teamchef landete in der Bretterwand.

Unglücklicherweise erwischte es genau das Bein wieder, das er vor 7 Jahren in Heringen schon einmal so schwer verletzt hatte. Mit dem Rettungshubschrauber wurde er dann in die Gießener Uni-Klinik geflogen und für die Erstversorgung direkt 3 Stunden operiert. Eine weitere Operation steht ihm in den nächsten Tagen bevor. Seine Ehrenrunde in Homberg hatte sich der Teamchef des HB-Quad-Racing-Teams schon etwas anders vorgestellt. Da die Clubkameraden Daniel Hornemann und Udo Scholz nicht mehr zum Finallauf antraten wurde dieser gestrichen. Heinz Brandt wurde somit zum letzten Mal in seiner Quadfahrer-Karriere Tagessieger vor Axel Garthe und Daniel Hornemann.

homberg2015_kl1_465

Udo Scholz wurde Vierter der Gesamtwertung. Bernd Schomber, der nur knapp das Finale versäumte, wurde Fünfter und Milan Dreier, der Youngster in der Klasse 1, kam auf einen guten 6. Platz. Ihm folgte Corina Schomber vor Stefan Salm und Sabrina Findling.

In der Klasse 2 Rookies (Anfänger) bis 350 ccm Zweitakt und 700 ccm Viertakt –Zulassungsfähig – hatte Marcel Brüner erstmals in dieser Saison seinen Meister gefunden und musste sich Marco Hellwig vom MSC Angenrod gleich dreimal geschlagen geben. Die Tageswertung gewann Marco Hellwig mit 29 Punkten vor Marcel Brüner mit 27 Punkten und den 3. Platz erreichte Saskia Brüner, die nach einem Jahr Pause, jetzt in der Rookie-Klasse wieder ins Renngeschehen eingreift.

homberg2015_kl2_465

In der Klasse 3 ließ sich Stephan Bischoff vom MSC Angenrod die „Wurscht nicht vom Brot nehmen“ und gewann mit einem lupenreinen Punkte-Maximum die Tageswertung am Samstag. Ihm folgte Clubkamerad Matthia Hahnke auf dem 2. Platz vor Mike Ehlert vom iSOTEC-Racing-Team auf Platz 3.

Einen weiteren „Maximum-Fahrer“ gab es in der Klasse 4: Stefan Wagner vom Jg-Racing-Team siegte vor Detlef Brüner vom Wul-Wul-Racing-Team und Christian Bonkowski vom MSC Melsungen.

In der Schülerklasse 5 konnte der Homberger Marlon Dreier seine Siegesserie wieder aufnehmen   und gewann mit deutlichem Vorsprung vor Phill Grünberg (MSC Angenrod) und Chantal Mayer vom MSC Diedenbergen.

homberg2015_kl3_465

Theo Garthe gewann in der Klasse 6 a konkurrenzlos und in der Klasse 6 b fügte Malte Herrmann seinen vielen Maximum-Siegen einen weiteren hinzu. Auf Platz 2 kam Simon Bonkowski vom MSC Melsungen, der somit mit seinem 2. Platz besser platziert war als der Papa in der Klasse 4. Den 3. Platz erreichte der Homberger Nico Bauer auf seinem neu-gebrauchten E-ATV-Quad.

Auch die Speedkarts zeigten tolle und spannende Rennen und der Seriensieger Andreas Klaus musste sich, aufgrund eines Drehers,  Peter Heussner aus Niederaula geschlagen geben. Überrascht hat Horst „Johnny“ Bund mit einem Laufsieg und zwei 2. Plätzen, nach einem Rempler in seinem 4. Lauf startete er im Finale nicht mehr und erreichte somit nur den 5. Platz der Tageswertung. 2. wurde Mario Opfer aus Niederaula und 3. der eigentlich siegverwöhnte Andreas Klaus aus Detmold.

Alles in Allem eine Top-organisierte und trotz subtropischer Hitze spannende Rennveranstaltung, leider mit dem Wermutstropfen des Sturzes von Heinz Brandt und Thomas Buß (Klasse 2), der aber ohne gravierende Folgen ablief.

Nach dem offiziellen Teil des Rennprogrammes hatte der Veranstalter noch 4 Rallye-Fahrer verpflichtet, die zur Unterhaltung mit ihren tollen Youngtimer-Fahrzeugen von RENAULT 5 Turbo I bis hin zu BMW M3 spektakuläre Drifts auf der Speedwaybahn ablieferten und somit die Pause bis zur Siegerehrung verkürzten.

2. Rennen: Sonntag, 7. Juni

Nach einer relativ kurzen Nacht erwartete die Aktiven am Sonntagmorgen ein strahlend blauer Himmel und optimale Rennbedingungen. Das Programm war das Gleiche wie am Samstag mit einer Änderung – Oswald Bischoff und sein Co-Pilot „Locke“ Siebert übernahmen den Part des Rahmenprogramms von den Rallye-Fahrern und zeigten den Zuschauern, dass sie das Gespann fahren noch nicht verlernt haben.

Die Klasse 1 war am Sonntag um 4 Teilnehmer dezimiert, Heinz Brandt konnte nicht  mehr, Daniel Hornemann und Udo Scholz wollten nach dem Unfall nicht mehr fahren und widmeten sich Veranstaltungsaufgaben, damit ein reibungsloser Ablauf garantiert werden konnte. Axel Garthe wollte ebenfalls nicht mehr antreten. Die fünf verbliebenen Fahrer lieferten sich aber spannende Kämpfe, allen voran Cori und Bernd Schomber, sie zeigten ein „Familien-Duell“ der Extra-Klasse. Cori „versemmelte“ ihren letzten Vorlauf mit gleich 2 Drehern – dadurch ging der Tagessieg klar an ihren Ehemann Bernd Schomber, der endlich mal seine Starts einwandfrei hinbekommen hat. Auf Platz 3 kam der Rookie Stefan Salm, der gegenüber Samstag auch eine deutliche Steigerung aufweisen konnte und den 4. Platz der Tageswertung holte sich der Homberger Youngster Milan Dreier, der wie schon am Samstag eine tadellose Leistung mit zwei 2ten und zwei dritten Plätzen ablieferte.

In der Klasse 2 rettete Saskia Brünner die Familienehre mit einem weiteren 3. Platz in der Tageswertung, nachdem ihr Bruder Marcel aufgrund eines spektakulären Drehers die Endlauf-Teilnahme verpasst hatte. Das Brüner-Quad war nach dieser Aktion nicht mehr einsetzbar und somit musste auch Vater Detlef auf verschiedene, von anderen Fahrern zur Verfügung gestellte Quads, ausweichen. Tagessieger in der Klasse 2 wurde ein weiteres Mal Marco Hellwig, am Sonntag sogar mit Punkte-Maximum vor Christoph Budde aus Roßdorf, der sich auch einen Dreher leistete.

Auch am Sonntag konnte Stefan Bischoff vom MSC Angenrod mit maximaler Punktzahl den Tagessieg für sich verbuchen. Zweiter wurde wieder Matthias Hahnke und den 3. Platz sicherte sich, nach ein paar super spannenden Aufholjagden Dietmar Ziegler auf seiner Yamaha Banshee.  Mike Ehlert musste sich mit dem 4. Platz zufrieden geben und Damian Liszkowski vom Team Polen kam nach einer Disqualifikation wegen Befahren des Innenraumes auf Platz 5.

Auch in der Klasse 4 gab es tolle und packende Zweikämpfe. Nachdem Stefan Wagner einmal ausgefallen war, wurde der Weg frei für Stefan Bischoff. Er siegte mit insgesamt 26 von 30 möglichen Punkten vor Christian Bonkowski, der mit 24 Punkten Platz 2 belegte. Stefan Wagner kam mit 23 Punkten auf den dritten Rang. Die eigentliche Überraschung jedoch war der „Oldie aus Great Britain“ – Paddy Thorne überraschte schon im Pflichttraining, als er Stefan Bischoff keine Überholmöglichkeit bot. Im 6. Wertungslauf der Klasse 4 jedoch packte Paddy einen Laufsieg gegen Stefan Bischoff und Detlef Brüner, damit hatte niemand gerechnet. Er fuhr insgesamt ein starkes Rennen und landete auf Platz 4 der Tageswertung.

Marlon Dreier vom MSC Ohmtal und HB-Quad-Racing-Team konnte seine Siegesserie fortsetzen und gewann auch am Sonntag die Gesamtwertung der Klasse 5 vor Phill Grünberg und Chantal Mayer.

Theo Garthe kam wieder auf Platz 1 in der Klasse 6a und Simon Bonkowski musste sich ein weiteres Mal Malte Hermann  – dem Seriensieger der Klasse 6b – geschlagen geben, war aber ganz nah dran, an einem Laufsieg. Der Homberger Nico Bauer kam wieder auf den 3. Platz der Gesamtwertung.

Auch bei den Speedkarts war das Fahrerfeld aufgrund verschiedener Ausfälle dezimiert. Am Ende blieben nur 3 Fahrer übrig – es siegte Andreas Klaus aus Detmold vor Peter Heussner und Mario Opfer, beide aus Niederaula.

Bereits um 16.40 Uhr konnte der letzte Lauf, von über 90 Rennläufen insgesamt, abgewunken werden. Der Rennsonntag in Homberg verlief ohne Probleme, was auch auf die guten Bahn-Verhältnisse zurückzuführen war – hier geht ein Dank an das Bahndienst-Team Sebastian und Stefan Pfeil, die die Bahn mit ihrem unermüdlichen Einsatz in einem Top-Zustand hielten. Den Zuschauern wurden spannende und unfallfreie Rennläufe geboten und der veranstaltende MSC Ohmtal hofft, dass die Besucher im nächsten Jahr genauso zahlreich erscheinen und nach Möglichkeit alle noch ein paar Freunde mitbringen, dann wird es noch besser.

Texte: MSC Ohmtal / Thomas Schiffner

Fotos: MSC Ohmtal